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Drama Redispatch 2.0 – Wir ergänzen drei Akte und das Finale

31 Mai, 2023

Anfang Januar veröffentlichten unsere Kollegen von Next Kraftwerke ihre Gedanken zu Redispatch 2.0 in einem treffend benannten Artikel: „Redispatch 2.0 – ein Drama in drei Akten.“ Wir in der Statkraft Direktvermarktung haben den Artikel mit großem Interesse gelesen und teilen die Meinung von NEXT: Auch bei uns und bei unseren Kundinnen und Kunden sorgt Redispatch 2.0 für einen immensen administrativen Aufwand und Unzufriedenheit für alle Beteiligten. Für uns steht fest: Damit aus dem „Desaster“ noch Chancen für den Markt erwachsen können, müssen wir zusammenarbeiten.

Die Veröffentlichung von „Redispatch 2.0 – ein Drama in drei Akten“ ist inzwischen 20 Wochen alt. In fast 5 Monaten hat sich nichts verändert und Besserung ist nicht in Sicht – Grund für uns, ebenfalls Stellung zu beziehen. Wir ergänzen drei weitere Akte und ein großes Finale.

Akt Vier: Ad-hoc-Lösung ohne Vorlauf

Normalerweise – fängt ein Satz mit diesem Wort an, ist schnell klar: Es geht um eine Ausnahmesituation und Abweichung von der Norm. Normalerweise, stellen wir fest, benötigen Innovationen und Prozessveränderungen in der komplexen IT-Landschaft der Direktvermarktung etwa drei Jahre Vorlaufzeit. Aus unserer Sicht ist diese Zeit auch notwendig, um die Branche in die Ausarbeitung zu involvieren und genügend Zeit zu haben, Einwände von allen Seiten zu bearbeiten.

Im Fall von Redispatch 2.0 gab es kaum Vorbereitungszeit, um die Prozesse IT-seitig zu implementieren. Für die Abrechnungsprozesse in der Übergangslösung gab es keine Vorbereitungszeit. Sowohl für den ursprünglich geplanten Zielprozess als auch die ad hoc beschlossene Übergangslösung gab es keine Testphase. Wir haben am offenen Herzen operiert – mit einem Löffel.  

Akt Fünf: Mehraufwand und manuelle Prozesse

Hohe Komplexität und manuelle Prozesse vertragen sich selten gut. Es gibt Gründe, warum wir komplexe, standardisierbare Aufgaben gern an Computer abgeben: Sie erledigen sie einfach schneller als wir.

Bei Redispatch 2.0 mussten und müssen wir viel händisch arbeiten: Wir haben auf eine Vielzahl von Varianten auf allen Ebenen und in allen Gliedern der Prozesskette Rücksicht genommen. Das kleinste Zahnrädchen musste an der richtigen Stelle sitzen und reibungslos funktionieren – damit scheinbar nicht miteinander zusammenhängende Prozesse funktionieren.

Für unsere Kundinnen und Kunden haben wir trotzdem auf die Herausforderung reagiert und an den Auszahlungen gearbeitet. Wir haben den finanziellen Druck der Betreiber erkannt und eine unbürokratische Lösung durchgesetzt, mit der wir mehrfach mit mehreren Millionen Euro in Vorkasse gegangen sind – wohlwissend, dass auch diese Auszahlungen korrigiert werden müssen. 

Obwohl die Prozesse nicht vollständig aufgesetzt sind und wir das Geld vom Netzbetreiber nicht erhalten haben, haben wir Beträge von insgesamt mehr als 250 Millionen Euro ausgezahlt.

Akt Sechs: Ressourcenmangel in der gesamten Branche

Am Ende des Arbeitstages wollen wir alle auf die geleistete Arbeit zurückschauen und denken: „Heute habe ich etwas wertvolles geschafft.“ Seit der Einführung von Redispatch 2.0 ist das nur noch selten möglich. Das Thema und der damit verbundene Mehraufwand überlagern viele weitere Themen und blockieren Ressourcen, die uns daran hindern in der sonst gewohnten Qualität und Schnelligkeit Aufträge zu erledigen, Themen weiterzuentwickeln und Innovationen auf die Straße zu bringen.

Auch kleine Abweichungen müssen korrigiert werden – sie nehmen allerdings genauso viel Zeit in Anspruch wie die Korrektur großer Abweichungen. Hier benötigen wir schnell eine unbürokratische Möglichkeit, beide zu priorisieren und zeitnah bearbeiten zu können.

Das große Finale: Wenn nicht wir, wer dann?

Bei Statkraft engagieren wir uns in verschiedenen Arbeitskreisen und Task Forces, um unseren Vorschlägen zu Redispatch 2.0 Gehör zu verschaffen. Wir setzen unsere Ressourcen dafür ein, die Prozesse zu vereinfachen und Lösungen zu erarbeiten.

Aber ohne Unterstützung von allen Seiten schaffen wir das nicht. Wir sind eine Branche: Direktvermarkter. Verbände. Betreiber. Betriebsführer. Netzbetreiber. Dienstleister. Wenn wir Redispatch 2.0 zu einem effizienten, schnellen, fairen und transparenten Prozess umgestalten wollen, müssen wir alle an einen Tisch. 

Vor allem die Betreiber haben einen Einfluss, den sie in diesem Kontext noch nicht voll ausschöpfen: Auch sie müssen an den Diskussionsrunden der Verbände teilnehmen, bei denen sie aktuell noch viel zu selten vertreten sind. Sie können nur gewinnen: Von positiven Veränderungen profitieren sie finanziell und unmittelbar. 

Wir brauchen Euch alle an den Verhandlungstischen. Redispatch 2.0 können wir nur gemeinsam verändern. Wenn nicht wir, wer dann? Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Ansprechpartner

Marc Kohlenbach
Head of Market Access Germany

Ihr Experte für die Direktvermarktung

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